Alterssichtigkeit (Presbyopie)
Sind Sie über 40 Jahre alt und merken, dass Sie auf kurze Abstände nicht mehr so gut lesen können wie früher? Haben Sie Mühe, Ihre Augen auf Bücher oder Zeitungen scharf zu stellen? Rückt der Punkt, den Sie gerade noch scharf erkennen können, immer weiter in die Ferne? Wahrscheinlich geht es Ihnen dann wie vielen anderen Menschen, die sich Sorgen um ihr Augenlicht machen und sich nicht erklären können, warum die Fähigkeit zum Scharfsehen beständig abnimmt. Rund um das 47. Lebensjahr nimmt die Fähigkeit zum scharfen Sehen in der Regel besonders schnell ab.
Doch Sie sind dieser Entwicklung nicht schutzlos ausgeliefert. Sie können den Prozess durch geschicktes Verhalten und gesunde Ernährung bedeutend verzögern. Mit unserer Website helfen wir Ihnen, Presbyopie (Alterssichtigkeit) besser verstehen, die Ursachen früher zu kennen und die Behandlung optimal auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.
Auf dieser Überblicksseite bekommen Sie einen ersten Eindruck, was es über Presbyopie zu erfahren gibt und welche Informationen Sie auf unserer Seite geboten bekommen. Durch Klicken auf die Links oder durch das Benutzen der Hauptnavigation gelangen Sie zu den einzelnen Texten, die jedes Unterthema detaillierter behandeln und Ihre Fragen beantworten.
Symptome: Wie kann ich Presbyopie erkennen?
Sehschwächen, unscharfes Sehen, Leseschwierigkeiten, Druckgefühl in den Augen und der Stirn, bis hin zu Schmerzen im Kopf und in den Augen sowie Schwindel – das sind typische Symptome einer Alterssichtigkeit. Allerdings müssen Symptome genau untersucht werden, da jedes dieser Anzeichen auf zahlreiche andere Krankheiten hinweisen kann. Wer den Verdacht hat, dass er unter Presbyopie leidet, sollte auf jeden Fall einen Augenarzt aufsuchen.
Einige Untersuchungen kann man aber selbst durchführen. So lässt sich ein einfacher Sehtest samt anschließender Berechnung des Visus, also der Sehkraft, mit Hilfe von Hilfsmitteln wie Plakaten zu Hause durchführen.
Die Alterssichtigkeit nimmt in der durchschnittlichen Bevölkerung ab dem 45. Lebensjahr stark zu. Schon mit 48 Jahren braucht der Durchschnittsbürger 1,5 Dioptrien als Ausgleich für Presbyopie. Dieser Wert – Nahzusatz genannt – wird bisher bestehenden Sehfehlern zugerechnet. Bis zum Lebensalter von 60 Jahren hat der Nahzusatz im Durchschnitt bereits 2,75 Dioptrien erreicht, mit mehr als 60 sind es schon über 3 Dioptrien.
Während normale Sehfehler Störungen entweder bei der Nah- oder Fernsicht auslösen können, ist Alterssichtigkeit immer eine zunehmende Fernsehsicht. Den gegenteiligen Effekt gibt es nicht. Man darf Presbyopie daher nicht mit Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus verwechseln.
Ursachen: Wie entsteht Alterssichtigkeit?
Wichtigste Bestandteile des Auges sind Augapfel, Linse, Hornhaut, Netzhaut, Bindehaut, Iris, Sehnerv und Augenmuskulatur.
Im Mittelpunkt des Auges liegt eine Linse, die von Muskeln in die Länge gestreckt oder zusammen gedrückt werden kann. Durch die Veränderung ihrer Form verändert die Linse ihre Brechkraft für einfallendes Licht. So kann das Auge Gegenstände in unterschiedlichen Entfernungen scharf stellen. Scharf ist ein Bild unserer Umgebung immer dann, wenn die Linse eine scharfes Abbild auf die Netzhaut (Retina) wirft.
Mit zunehmendem Alter und bei mangelnder Versorgung unterliegt die Linse wie jedes andere Gewebe unseres Körpers auch einer Sklerose, also einer Verhärtung. Dies ist die Ursache der Alterssichtigkeit. Je härter die Linse wird, desto weniger reagiert sie auf den Druck der angrenzenden kleinen Muskeln. Und je weniger sie sich verändert, desto weniger kann sie ihre Brechkraft verändern. Es entsteht also ein Brechungsfehler. Fachleute sprechen davon, dass die Akkommodation abnimmt. Gemeint ist damit die Fähigkeit des Auges, auf Gegenstände in unterschiedlichen Entfernungen scharf zu stellen. Der Nahpunkt – also der Punkt, bei dem wir gerade noch scharf sehen können – rückt immer weiter in die Ferne.
Durch gesunde Ernährung können wir den natürlichen Prozess der Sklerose verlangsamen. Frisches Obst und Gemüse, wertvolle Eiweiße, hochwertiges Fett, Mineralien und Spurenelemente tragen dazu bei, die Beweglichkeit der Linse so lange wie möglich zu erhalten.
Lasern der Altersweitsichtigkeit
Mit Hilfe von Laser-Strahlen können Ärzte die oberste Schicht der Hornhaut abtragen und so eine Korrektur der Brechung des Lichts im Auge erreichen. Denn es ist nicht nur die Linse, die einfallendes Licht bricht, sondern auch die Hornhaut trägt dazu bei – übrigens auch die klare Flüssigkeit zwischen Linse und Hornhaut. Da die Hornhaut von außen besonders leicht zugänglich ist, bietet sie sich für eine Korrektur durch Laserstrahlen besonders an.
Allerdings taugt eine Laser-Korrektur nicht in jedem Einzelfall. Da die Hornhaut dünn ist, kann sie im Laufe eines Lebens nicht beliebig oft gelasert werden. Presbyopie ist ein langsam, aber stetig fortschreitendes Leiden. Man kann ihm nicht bekommen, indem man in regelmäßigen Abständen mehr und mehr Hornhautschichten abträgt.
Deswegen bietet sich die Laserkorrektur besonders dann an, wenn der Fortschritt der Presbyopie bei älteren Menschen bereits weitgehend zum Stillstand gekommen ist, oder wenn es darum geht, einen anderen Sehfehler auszugleichen und Alterssichtigkeit dann mit zunehmend stärkeren Brillen oder Kontaktlinsen abzufedern.
Behandlung der Presbyopie
Startpunkt jeder Presbyopie-Behandlung ist zunächst die Ermittlung des individuellen Visus, also der Sehstärke. Danach muss die optische Brechkraft des Auges bestimmt werden. Fachleute sprechen von Refraktion. Dazu bieten sich mehrere Verfahren wie objektive Refraktionsbestimmung, subjektive Refraktionsbestimmung, Autorefraktrometrie oder Skiraskopie an.
Ist einmal errechnet, wie hoch der Korrekturbedarf des Auges ist, geht es darum die optimale Behandlungsform zu ermitteln. In Frage kommen eine Brille, Kontaktlinsen, eine künstliche Linse (Intraokularlinse, akkommodative Linsen), conduktive Keratorplastik oder ein Hornhaut-Implantat.
Brille bei Presbyopie
In unserem Beitrag über geeignete Brillen zum Ausgleich der Presbyopie erfahren Sie die optischen Grundlagen der Brille und welche Brille für Sie am besten geeignet sein könnte.
Nahbrillen sind dazu geeignet, Ihnen Hilfe beim Lesen zu bieten. Sie haben keinen anderen Zweck und werden abgelegt, sobald Ihr Blick über die unmittelbare Leseentfernung hinausgeht. Halbbrillen funktionieren wie Nahbrillen, können vom Auge aber überwunden werden – der Blick in die Ferne geht über das Auge hinweg. Einstärkenbrillen sind auf eine bestimmten Entfernung des Sehens ausgerichtet, Mehrstärkenbrillen erfassen mehrere Entfernungen. Bei Gleitsichtbrillen gehen die verschiedenen optischen Zonen nahtlos ineinander über.
Kontaktlinsen gegen Alterssichtigkeit
Eine gute Möglichkeit zur Behandlung der Folgen von Presbyopie sind Kontaktlinsen. Sie funktionieren optisch ähnlich wie Brillen. Sie liegen nicht direkt auf der Hornhaut auf, sondern schwimmen auf einem dünnen Tränenfilm. Seit 1976 gibt es sauerstoffdurchlässige, formstabile (harte) Kontaktlinsen auf dem Markt. Sie weisen Durchmesser zwischen acht und zehn Millimetern auf. Weiche Kontaktlinsen sind beweglich und passen sich der Form der Hornhaut an. Eine weitere Form sind Hybridkontaktlinsen, die Vorteile harter und weicher Linsen miteinander verbinden.
Welche Kontaktlinse für Sie am besten ist, hängt von vielen Faktoren ab. Harte Linsen können nicht austrocknen und sind daher auf Dauer preiswerter. Trägt man Kontaktlinsen nur selten, können weiche Exemplare billiger sein. Hornhautverkrümmungen gleich man am besten durch harte Linsen aus. Bei weichen Linsen besteht hingegen ein etwas höheres Infektionsrisiko. Die meisten Menschen gewöhnen sich allerdings schneller an weiche Linsen und nehmen sie weniger als Fremdkörper im Auge wahr.
Altersweitsichtigkeit Vorbeugen
Die wichtigste Form der Vorbeugung von Presbyopie ist gesunde Ernährung. Ein guter Mix aus Nährstoffen in bioverfügbarer Form hilft der Linse in Ihren Augen, möglichst lange flexibel und beweglich zu bleiben. Unverzichtbar ist auch, dass Sie Ihre Augen herausfordern. Wie jedes andere motorische System Ihres Körpers kann auch der Akkommodations-Mechanismus in Ihren Augen erlahmen, wenn er nicht ausreichend trainiert wird. Sie sollten daher darauf achten, immer wieder die Entfernungspunkte Ihres Blickfeldes abzuwechseln. Wenn Sie am Computer arbeiten, schauen Sie öfter auf Ihre Tastatur und lassen Sie dann wieder den Blick durch das Fenster ins Weite schweifen. Halten Sie so lange wie irgend möglich ohne Brille aus. Stellen Sie Ihre Augen auf kurze Entfernungen scharf, auch wenn es schon etwas schwer fällt. Lesen Sie viel. Beim Lesen sind Ihre Augen viel aktiver als beim Fernsehen. Gute Vorbeugung kann Presbyopie zwar nicht komplett aufhalten, aber doch um Jahre verzögern und die Auswirkung reduzieren.